Persönlichkeitsentwicklung
6. Juni 2011

Schöpfung und Wissenschaft

Von Alexander Rubenbauer, Nürnberg
 

Ich weiß nicht wer oder was “Gott” ist und auch nicht, wie eine “Schöpfung” ausgesehen haben kann. Ich weiß nicht ob man diesen Gott um etwas bitten kann und ob es einen Nutzen hat, dies zu tun. Ich weiß nicht ob dieser Gott nur einmalig geschöpft hat und jetzt nicht mehr “da” ist oder ob er noch da ist. Ich weiß nicht ob “wir alle” Gott sind – quasi jeder ein Teil davon und wir gar keinen “Gott” brauchen, der für uns arbeitet, sondern wir selbst kleine Schöpfer sind. Ich weiß auch nicht, ob wir vielleicht nur eine kleine Spielerei in einer Art Terrarium von einem viel größeren, höher entwickelten Lebewesen sind (wäre es höher entwickelt, hätte es aber vermutlich kein Terrarium). Vielleicht bilden wir uns auch alles nur ein wie in einer Matrix. Vielleicht gibt es auch gar kein “Wir” sondern nur mich als eine Art Spieler in einem Computerspiel und es ist alles nur simuliert. Es gibt ja die, wahrscheinlich etwas gewagte, Theorie, dass, sobald jemand das Universum (und damit “Gott”) verstanden hat, würde es sich auflösen und durch ein “Komplizierteres” ersetzt werden.

Wo viele Menschen in der Wissenschaft einen “gottlosen”, atheistischen Ansatz sehen, sehe ich eigentlich nur eine Abkehr von einer “Hippie-Esoterik” und zahlreichem Unsinn diverser Religionen, die jeder “praktiziert” oder an die jeder “glaubt” ohne etwas zu wissen und ohne konkrete Ergebnisse nachweisen zu können. Ich habe mich deswegen einige Zeit lang der Wissenschaft etwas verschlossen, weil ich mit der arroganten Art einiger (oder zahlreicher) Wissenschaftler nicht zurecht komme, die sämtliche “philosophischeren” Überlegungen kategorisch ausschließen, nur weil sie nicht zu sehen oder zu greifen oder zumindest (noch) nicht erklärbar sind. Aber diejenigen, die Theorien kategorisch ausschließen, nur um sich selbst gegenüber Andersdenkenden zu erhöhen, sind sowieso keine echten Wissenschaftler, denn Wissenschaftler ziehen grundsätzlich sämtliche Möglichkeiten in Betracht.

An der Stelle sei hier nochmal eindeutig gesagt, dass ich von den institutionalisierten Religionen sehr wenig bis garnichts halte, also in dieser Frage neutral bin. Man braucht keine machtbesessenen Religionsführer, um an “Gott” zu glauben, denn diese Religionsführer wissen ebenfalls nicht mehr und haben nicht mehr oder weniger Fähigkeiten als jeder andere Mensch auch – einschließlich des Papstes.

Ich weiß nicht ob es so etwas wie das “Karma” gibt, aber was ich ganz sicher weiß ist, dass es keine “Hölle” gibt. Gut, natürlich weiß ich auch das nicht sicher, aber eine offensichtlichere, billigere Masche um Macht durch Angst zu erzeugen wie es die katholische Kirche mit ihren Märchengeschichten tut (und im selben Atemzug perfiderweise wieder von ihrem liebenden, allmächtigen Gott spricht) ist mir noch nicht untergekommen. Und auch wenn es 72 Jungfrauen im Himmel gäbe, dann würden sich die Führer der entsprechenden Religionen schon längst selbst dorthin befördert haben. Seltsamerweise überlassen sie die schmutzige Arbeit aber ihren Jüngern. Es gilt eben Dieter Nuhrs schöner Spruch: “Wer zweifelt, detoniert nicht.”

Die Wissenschaft hat zwar noch keinen “Gott” nachgewiesen, aber meiner Meinung nach ist in Vielem, welches die Wissenschaft bereits herausgefunden hat, die “Handschrift Gottes” durchaus erkennbar, wenn man sie sehen will.

Da seien Dinge genannt wie die Anomalie des Wassers (genau genommen gibt es über 40 Anomalien des Wassers – viele davon sind bislang nur unzureichend geklärt), die dafür sorgt, dass Eis an der Wasseroberfläche schwimmt, obwohl es erstarrt, und dadurch im Winter Fische und andere Tiere im Wasser überleben können. Der Grund dafür ist, dass Wasser bei 4°C die höchste Dichte hat (also am schwersten ist und absinkt), während Eis leichter ist und oben bleibt.

Ich kann beim besten Willen an keinen “Zufall” glauben, dass es sich eben so entwickelt hat aus irgendwelchen Bakterien die ebenfalls durch Zufall entstanden sind, denn dazu passt alles viel zu gut zusammen. Es gibt viele “Abhängigkeiten” auf der Erde von scheinbar unabhängigen “Lebewesen”, Elementen, usw. die zusammen ein “super durchdachtes System” ergeben.

Zumal man es nicht bei der Bakterientheorie auf der Erde belassen kann, denn unser Leben auf der Erde ist ebenfalls abhängig von Sonne und Mond. Sind die auch rein “zufällig” entstanden? Ich weiß, dass sich Erklärungen dafür finden, wie sie entstanden sind. Aber ob sich der Vorgang wirklich “rein zufällig” ereignet hat?

Das ganze Universum ist im wahrsten Sinne des Wortes “unfassbar” und sicher nicht mit “Zufall” zu erklären. Hier nicht an eine Art “Schöpfung” zu glauben finde ich etwas vermessen.

Eine Intelligenz dieser Art muss aus irgendeiner intelligenten, wie auch immer gearteten, Kraft hervorgegangen sein, so logisch Darwins Evolutionstheorie auch erscheinen mag. Denn diese gilt nur für das Leben auf der Erde, nicht für die Entstehung des gesamten Universums.

 

Über den Autor
Alexander Rubenbauer ist Psychologe (M. Sc.) und Psychologischer Psychotherapeut. Er bietet Psychotherapie sowohl persönlich in Herrieden bei Ansbach als auch über das Internet an. Er ist per E-Mail erreichbar.

 

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