Psychologie
23. Dezember 2012

Das Medizinstudenten-Syndrom

Von Alexander Rubenbauer, Nürnberg
 

Das Medizinstudenten-Syndrom oder Nosophobie, welches auch für Psychologiestudenten gilt, beschreibt, dass Medizin- und Psychologiestudenten vermehrt bei sich selbst Symptome der Krankheiten oder Störungen feststellen, die sie studieren.

Deshalb fürchten sie, die Krankheiten oder Störungen, die sie studieren, “anzuziehen” oder zu verstärken. Nosophobie ist also in dem Sinne die Angst, selbst an den studierten Krankheiten zu erkranken, wobei alltägliche körperliche Wahrnehmungen als Krankheitszeichen fehlgedeutet werden.

Das Medizinstudenten-Syndrom ist in der Regel nichts Ernstes, also nicht pathologischer Natur, sondern resultiert lediglich aus dem vermehrten Wissen. Mit zunehmender Erfahrung und Routine wird man zunehmend dagegen “immun”.

Die Nosophobie ist nicht zu verwechseln mit der Hypochondrie, weist aber Ähnlichkeiten mit ihr auf, weil dem Studenten vermehrt psychische wie physische “Symptome” an ihm selbst auffallen und er diese stärker als bisher üblich beobachtet.

Ein Hypochonder wäre man erst, wenn man glaubt, an den entsprechenden Krankheiten tatsächlich zu leiden, ohne dies zu tun, also wenn die Selbstbeobachtung so übersteigert wird, dass auch die kleinsten körperlichen oder psychischen Anzeichen direkt auf eine der studierten Krankheiten zurückgeführt werden und man meint, diese tatsächlich zu haben, ohne dass dies objektiv der Fall ist.

 

Über den Autor
Alexander Rubenbauer ist Psychologe (M. Sc.) und Psychologischer Psychotherapeut. Er bietet Psychotherapie sowohl persönlich in Herrieden bei Ansbach als auch über das Internet an. Er ist per E-Mail erreichbar.

 

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