Persönlichkeitsentwicklung
6. Juli 2011

Thich Nhat Hanh über Sexualität

Von
 

Ich bin entschlossen, keine sexuelle Beziehung einzugehen ohne Liebe und die Bereitschaft zu einer langfristigen und verantwortlichen Bindung.

Um mein eigenes Glück und das der anderen zu bewahren, bin ich entschlossen, meine Bindungen und die anderer zu respektieren.

(…)

Die sexuelle Vereinigung kann sehr schön, sehr spirituell und auch sehr heilig sein, wenn sie mit tiefem Verstehen und tiefer Absicht einhergeht.

Wir wissen, dass Sexualität den Fortbestand unserer Spezies sichert und sexuelle Energie etwas ganz natürliches ist. Viele Menschen haben Probleme, weil ihre sexuelle Energie überwältigend stark ist.

Wir sollten diese Art der Energie also kontrollieren können. Ansonsten wird sie uns Leiden bringen.

Sie kann uns dazu bewegen, Dinge zu sagen oder zu tun, die eine Menge Schaden anrichten.

Viele Familien wurden schon zerstört. Viele Kinder missbraucht, die dann ihr Leben lang darunter leiden, weil Menschen nicht mit ihrer Sexualität umgehen können.

(…)

Sexuelle Aktivität kann uns viel Vergnügen bereiten, wie wenn wir ein Eis essen oder eine Banane. Nur brauchen wir dafür keine langfristige Verpflichtung. Aber der Mensch, mit dem wir Sex haben, ist kein Eis und keine Banane.

Viele Menschen leiden sehr darunter, ihrem Körper gegenüber nicht genügend Achtung entgegen zu bringen. Wer seinen Körper nicht ausreichend respektiert, dem fehlt es an Selbstrespekt. Unser Körper ist heilig. Er kann nicht nur als Instrument des Vergnügens angesehen werden.

Nach unserer Lehre sind Körper und Seele eins. In unserem Herzen gibt es Regionen, die wir nicht mit jedermann teilen wollen. Auch in unserem Bewusstsein gibt es diese besonderen, geheimen Orte, die wir nur mit einem Partner oder einer Partnerin unseres besonderen Vertrauens teilen mögen. Mit Menschen, die wir sehr lieben.

In meiner Kultur sieht man den Körper ebenso an. Auch er hat verbotene Regionen, die nur denen vorbehalten sind, denen wir besondere Liebe und Vertrauen entgegen bringen. Wenn wir es zulassen, dort ohne Vertrauen und Respekt besucht zu werden, so bedeutet das, dass wir uns selbst nicht ausreichend respektieren und das wird zu einer Quelle späteren Leidens werden.

Für mich gibt es keine Trennung zwischen Körper und Geist. Unsere Integrität, unser Selbstrespekt beinhalten beide. Wenn wir aber schon uns selbst nicht wirklich achten und respektieren, dann werden wir weder uns selbst, noch andere wirklich lieben können.

(Aus dem Hörbuch „Fünf Wege zum Glück“ von Thich Nhat Hanh.)

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